Donnerstag, 12. April 2012

Unfassbar. Meine Welt zerbricht in tausend kleine Scherben. Einzelne Splitter, die sich wohl nie wieder wirklich richtig kleben lassen. Zwei Stunden. Für mich steht die Welt still und das Leid, dass ich nun noch größer als sonst, in mir trage. Unausgesprochenes hängt in der Luft. Aufgelöst, ja ich bin aufgelöst und das ist noch untertrieben. Zerstört, meine Illusion auf Hoffnung, Zuversicht, auf Hilfe, Rettung, bessere Zukunft, besseres Leben. Ausgelöscht, einfach so. Seifenblasen zerplatzen, doch ahnt ich nie den Knall der sie begleitet. Meine Seele entschwindet. Sie schreit. So laut, doch wird nicht gehört. Ich kämpfte mein Leben lang, doch umsonst. Einzig ein Funken bleibt, nicht ganz erloschen, doch auch nicht wirklich hell...



                                           Gotye ft. Kimbra - Somebody that I used to know 
wunderschönes Lied & wundervoller Text. Momentan echt eines meiner Lieblingslieder. Hat komischerweise eine beruhigende, fröhliche Wirkung auf mich. Höre es zur Zeit rauf und runter.Mein stetiger Ohrwurmbegleiter, absolut empfehlenswert :)



Heute ist so viel passiert, dass ich immer noch nicht die Möglichkeit hatte über all das nachzudenken.
Vor drei Wochen hatte ich mich spontan entschieden, mir doch Hilfe zu holen. Bin dann in die Psychiatrische Klinik meiner Heimatstadt, habe erst mit einer Sozialarbeiterin und dann anschließend direkt mit einer Ärztin reden können. Dort war ich danach noch zweimal, zum reden und für die normalen Routineuntersuchungen (Blut, EKG, EEG). Musste Fragebögen ausfüllen, und habe erstmal Medikamente bekommen, die mich etwas runterbringen sollen von meinen starken Stimmungsschwankungen/Tiefphasen. Hat gewirkt, bin seit dem echt dauermüde, viel mehr als vorher, obwohl ich wahnsinnig viel mehr geschlafen habe :D Nun ja.. die Ärztin ist wahnsinnig nett und noch sehr jung, und hat sofort bemerkt, dass es bei mir sehr ernst/dringend ist. Nur leider, kann sie rechtlich kaum was machen ohne, dass meine Eltern zustimmen. Heute also der Termin mit denen, musste sie zwangsweise einweihen. Endergebnis, es war der reinste Horrortrip. Jedenfalls, Anmeldung für eine routinemäßige Aufnahme auf die Station läuft, zudem will sie es dringend machen. Krisenmäßig aufgenommen werden, wollte ich jedoch nicht. Zudem kann ich mich jeder Zeit von der Schule krankschreiben lassen. Will aber erstmal sehen, wie ich das mit mir vereinbaren kann, will ja auf keinen Fall sitzenbleiben, aber da rede ich erstmal mit meinen Ansprechpartnern in der Schule. So, das waren die nüchternen Fakten, die eine gute Prognose haben. Das emotionale sieht anders aus. Habe zum ersten Mal Erfahren, dass meine Oma an Schizophrenie leidet und früher zu meiner Mutter ganz anders, viel liebloser als zu mir war, als sie früher noch auf mich aufpassen konnte. Hat meine ganze Sicht dazu verzerrt. Aber auch meine Mutter, die mir ihre Horrorgeschichte mit Oma verschwiegen hatte (tragisch, aber damit will ich euch nicht vollmüllen, für das hier und jetzt eh unnötig) ist in meiner Achtung nochmal um so einiges gesunken. Sie hat mich verraten. Jahrelang habe ich mich selbst nicht verstanden, mich für eine Bestie gehalten, die so krank ist, so denkt, so fühle so ohne Grund. Aber nein, liegt wohl doch etwas in den Genen, meine Oma, meine Mutter so ähnlich wie ich, nur bei mir ist es weitaus tragischer. Und dazu meine Intelligenz, die mir schon im Kindergarten eine miserable Zeit voll Langeweile und Ausgrenzung und Empfindungen des Anderssein beschert hat. Intelligenztest, der hoch ausgefallen ist. Doch fördern mich meine Eltern? Nein, sie missachteten den Rat der damaligen Schulpsychologin. Mist ist das, alles so falsch gelaufen. Und dann andere Gefühle, diese Trennunggen, dass ich damals Papa-Kind war, auch schon an der ersten, nur ein Jahr dauernden, Trennung so gelitten habe, meiner Mutter die Schuld gab, dass mein Vater sie verlassen hatte. Alles Informationen in Bezug zu mir, die ich verdrängt hatte, vermutlich unterbewusst. Die mir jetzt aber umso mehr verdeutlichen, warum alles so ist wie es ist. warum ich so geworden bin, warum es mir so geht, ich all diese Probleme habe. Doch macht es mir das nicht einfacher, denn umso mehr starb dadurch auch die Hoffnung auf Besserung. Denn ich bin krank, und dass schon jahrelang. Langsam und stetig hat sich mein Leid aufgebaut, seit ich drei Jahre alt war. Nun ich werde in zwei Wochen 17  Jahre alt. Ein großer Zeitraum, wie ich finde. Der einzige Ausweg den ich sehe? Damit lernen zu leben, zu akzeptieren, dass ich immer benachteiligt werde, immer einstecken und trotzdem weiterkämpfen. Doch momentan bezweifle ich, dass mir das jemals möglich sein wird. Dafür ist dieses Leben zu hart, die Welt zu schwer und ich einfach zu schwach. Und dann immer wieder die Frage, wie meine Eltern mir all das nur antun konnten. Mich überhaupt zeugen konnten. Und dann, es mir bis heute, wo sie erzählen mussten, verschwiegen haben...

Tut mir leid, ich bin konfus, mein ganzer Post ist konfus. Habe einfach nicht die Kraft mich mental zu sammeln. Entschuldigt den Dreck, auch wenn es vermutlich eh keiner liest, es tut gut, sich das Alles mal von der Seele geschrieben zu haben. Danke für die Menschen, die sich meine Post immer durchlesen.
Ihr seid Gold wert! <3

1 Kommentar:

  1. Das gehört bei deiner Ärztin alles zur Routineuntersuchung? Ich musste meinem Arzt aufquatschen, dass er mir überhaupt Blut abnimmt, um ein Bild zu machen. XD

    Danke für das Kompliment auf meinem Blog! Das ist furchtbar lieb von dir!

    Liebe Grüße
    Emaschi

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